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Interview mit der ESL

Laut Wikipedia seid ihr die älteste Liga ihrer Art weltweit. Seit wann existiert die ESL?
Die ESL existiert seit 2000 und ist somit tatsächlich die älteste Liga weltweit. Mittlerweile ist die Marke ESL jedoch weit mehr als eine Liga für den Amateur und Profi eSport: Wir sind das weltweit größte unabhängige eSports-Unternehmen, das die Branche in den verschiedensten Spielen mit zahlreichen Online- und Offline-Turnieren anführt. Dies beinhaltet sowohl bekannte internationale als auch nationale Ligen und Turniere. Mit Büros in Deutschland, Russland, Frankreich, Polen, Spanien, China und Nordamerika hinterlässt die ESL global ihre Fußabdrücke.

Wieviele Mitarbeiter hat die ESL?
In Deutschland sind es rund 150, global verteilt dann nochmal die gleiche Anzahl, womit wir dann auf ungefähr 300 Mitarbeiter kommen. Unsere Mitarbeiterzahlen steigen jedoch kontinuierlich, weshalb in manchen Ländern sicherlich ein weiterer Wachstum zu erwarten ist.

Kann jeder der ESL als Spieler beitreten?
Ja. Auf unserer offiziellen Seite kann man sich einen Account anlegen und in den entsprechenden Turnieren mitspielen.

Wie kann ein einzelner Spieler auf sich aufmerksam machen für ein Gruppenspiel wie beispielsweise Dota2?
Dota2 hat diverse interne Funktionen zur Gruppensuche, alternativ findet man sich auf Szene-Portalen und Foren.

Kann man die ESL (national/ESL Pro Series) mit anderen Sport Ligen vergleichen? Zum Beispiel mit der Bundesliga beim Fußball?
Die ESL Meisterschaft kann man durchaus als Äquivalent zur Bundesliga sehen. Der größte Unterschied besteht darin, dass wir momentan fünf Disziplinen (Starcraft, LoL, CS: GO, Hearthstone und FIFA) anbieten und insgesamt drei Seasons über das Jahr veranstalten.

Glaubt ihr, dass mittelfristig der eSport bei der derzeitigen Entwicklung in Deutschland als Sportart anerkannt wird?
Über kurz oder lang wird es sicherlich passieren - eSport sehen wir als Sport der digitalen Generation.

Gibt es internationale Konflikte mit anderen Ligen? Zum Beispiel, wenn es um das gleiche Spiel geht?
Natürlich gibt es eine Wettbewerbsstimmung, allerdings keine ausartenden Konflikte. Wir sind bei Weitem der größte Anbieter im globalen Bereich und selbst regional gesehen gibt es nur sehr wenige große Konkurrenten, die im direkten Wettbewerb zu uns stehen.

Ab wann wusstet ihr, dass man in Deutschland mit einem eSport Event ein Stadion füllen kann?
Die Planungen für die ESL One Cologne haben Anfang letzten Jahres begonnen, damals haben wir noch mit 5.000 Zuschauern vor Ort gerechnet. Dass es jetzt über 11.000 pro Tag geworden sind, zeigt uns einmal mehr, wie weit der eSport hierzulande schon ist. Die Feuerprobe gab es allerdings schon 2014 mit der ESL One Frankfurt in der Commerzbank-Arena. Dort haben wir eindrucksvoll bewiesen, dass man die Sitze eines Fußballstadions durchaus voll bekommt.

eSport gab es schon einige Male im deutschen TV. Glaubt ihr daran, dass es wieder kommen kann oder sind Online-Portale (ESL-TV, Twitch) die Zukunft des eSport?
Die Medienlandschaft ist in einem ungeheuren Wandel, selbst die TV Sender verstehen mittlerweile, dass eine Interaktion mit dem Publikum der richtige Weg ist. Momentan bietet Twitch allerdings die beste Möglichkeit für uns zur Distribution und diese Kanäle werden sicherlich auch weiterhin primär ausgebaut und genutzt.

Werden große Events wie die ESL One in Deutschland weiter ausgebaut?
Mit den beiden ESL One Turnieren in Köln und Frankfurt haben wir bereits zwei große Standbeine, die es zu etablieren gilt. Falls es zu einer Wiederholung im nächsten Jahr kommt, werden wir diese beiden Veranstaltungen natürlich weiter ausbauen und optimieren, um dem Publikum das beste eSport-Erlebnis zu bieten.