Was soll ich jetzt noch über das neueste AddOn schreiben? Der Drache ist schon längst abgeflogen, da die meisten Spieler ihre ersten Twinks schon auf dem Max-Level haben und den aktuellen Content zu gut kennen. Aber was ist mit der Story? Ist diese auch jedem bekannt? Hier gibt es ein Feuerwerk an spannenden Ereignissen und diese werden im Laufe der kommenden Patches noch einiges zu bieten haben. Vor allem räumt Blizzard unter den großen Namen auf.
Schon zu Beginn des AddOns, beim Sturm auf die verheerten Inseln, sieht man Tirion Fordring sterben. Er stirbt zwar nicht wirklich, aber Paladinspieler, die sich Aschenbringer als Artefaktwaffe holen, sehen den Helden endgültig sterben. Mit Tirions Hilfe haben wir den Lichking umgebrezelt und er zerstörte Frostgram.
Im weiteren Verlauf lassen die Kalifornier mal nebenbei den Kriegshäuptling der Horde und König Varian Wrynn umkommen. Die Allianz wird von dem jungen Anduin weitergeführt, während Vol’jin die Chefin der Untoten zum Kriegshäuptling benennt. Sylvanas ist bei vielen Spielern zwar sehr beliebt, jedoch ist die Ernennung zum Kriegshäuptling der Horde etwas verwirrend, da sich die Waldläuferin eigentlich nicht sehr loyal zur Horde verhält und des Öfteren ihr eigenes Süppchen kocht. Doch über die Vision Vol’jins wird bis jetzt noch nichts verraten und ich bin gespannt, ob die Loa-Geister auch meinen Helden besuchen. Nebenbei zerstört Gilneas Herrscher ihre Pläne, die sie seit dem Kataklysmus verfolgt und sich kurz vor dem Ziel befand. Das gibt mit Sicherheit noch richtig Ärger.
Herzzerreißend und überraschend wird das Ableben von Ysera, dem Drachenaspekt und Hüter des smaragdgrünen Traums, mit Videosequenz dargestellt. Wobei sich mir die Frage nach dem Warum stellt. Ein ganzes Questgebiet, dazu eine Instanz sowie der erste Raid behandeln den verderbten Traum. Das wäre doch der Träumerin ihr AddOn gewesen, ihr Highlight nachdem sie so lange geschlafen hat – auch wenn ihre Kräfte nach Todesschwinges Sturz nicht mehr so stark waren. Aber nein, sehr früh (wenn man in Val’sharah das questen beginnt) segnet sie das Zeitliche. Auch der Halbgott Cenarius wird von den Champions Azeroths im Raid umgenatzt. Zumindest die verdorbene Version. Stirbt der Sohn von Melorne und Elune zum zweiten Mal? Malfurion spricht allerdings davon, dass sein Lehrer noch lebt und er seine gesamte Kraft bündeln muss, um ihn zu reinigen. Er könnte wohl wieder auftauchen.
Blizzard wurde bei jedem neuen AddOn gefragt, ob das im dritten Krieg verschollene Pärchen Alleria und Turalyon wieder auftaucht. Am wahrscheinlichsten war ein Wiedersehen im letzten AddOn (Warlords of Draenor), da die Spieler sich in der Vergangenheit befanden. Aber in diesem Paralleluniversum war nichts zu finden. Auf der gamescom wurde erwähnt, dass Alleria und Turalyon in „Legion” auftauchen werden. Und das hat sich bis jetzt zum Teil bestätigt. Turalyon, Befehlshaber der Streitmächte der Allianz und neben Uther Lichtbringer einer der stärksten Paladine seiner Zeit, taucht als Erscheinung in einem Artefakt auf und scheint noch am Leben zu sein. Alleria wird bei der Artefaktwaffe für Treffsicherheitsjäger benannt. Diese Waffe ist ein Erbstück des Hauses der Windläufer. Auch wenn Alleria selbst nicht gefunden wurde, deutet alles darauf hin, dass sie am Leben ist. Vielleicht werden beide in Person in einem der folgenden Patches auftauchen und uns im Kampf gegen die Legion unterstützen.
Apropos gegen die Legion unterstützen… Als Kracher empfand ich die Weissagung des Naaru´s Xe’ra, dessen Prophezeiungen aus demselben Artefakt kommen, welches uns Turalyon offenbarte. Dieses Kristallwesen führt uns in mehreren grandiosen Questreihen durch die Geschichte Illidan Sturmgrimms, dem Zwillingsbruder von Malfurion. Mehrfach des Verrats angeklagt, weil er sich mit der brennenden Legion verbündete, verstoßen und sogar im schwarzen-Tempel-Raid getötet, soll Illidan nun das Kind von Licht und Schatten sein, welches die Ära der Dämonen beenden soll. Bitte was? Der zum Dämon gewordene Oberbösewicht aus dem zweiten AddOn soll unser aller Heil sein? Der Messias von Azeroth? Dabei ist das gar nicht so weit aus dem wirbelnden Nether gegriffen, wenn man seine Geschichte kennt. Illidan wurde (vor über 10.000 Jahren) mit goldenen Augen geboren. Bei den Nachtelfen war dies sehr selten und galt als Zeichen für große Taten. Da er sehr ungeduldig war, bekam er nicht die Ausbildung als Druide wie sein Bruder. Dafür erkannte er sein Talent für Magie, welche bei den Elfen hoch angesehen war. Trotz seiner Erfolge im Umgang mit Magie bekam er immer wieder Steine in den Weg gelegt. Aber er wollte immer mehr und hatte riesigen Ehrgeiz. Vor allem, als er merkte, dass er sich in Tyrande verliebt hatte. Zu seinem Leidwesen hegte auch sein Zwillingsbruder Gefühle für die Elfin. Doch Tyrande entschied sich für Malfurion. Unter diesem Schmerz leidend war es für den Satyr Xavius, den wir auch in Legion bekämpfen, ein leichtes, Illidan zu beeinflussen und auf den dunklen Pfad der Dämonen zu verführen. So ging der verschmähte Bruder zu Sargeras und schwor ihm die Treue. Der Herrscher der Dämonen verbrannte Illidans Augen und verlieh ihm magisch verbesserte Sehkraft. Seitdem ist er offiziell in Azeroth als Verräter bekannt. Doch trotz des Verrats half er, das Portal zu schließen, durch das Sargeras den Planeten betreten wollte. So gebrandmarkt ging es hin und her. Im Glauben Gutes zu tun, sahen die anderen das schlechte darin und er wurde von seinem eigenen Bruder zu ewiger Gefangenschaft, tief unter der Erde, verurteilt. Doch nach 10.000 Jahren überfiel die Legion erneut Azeroth und Tyrande befreite Illidan aus seinem Gefängnis. Dieser willigte ein zu helfen, jedoch nur ihretwegen. Doch er hungerte noch immer nach Magie und begegnete Arthas, dem Lichkönig und erfuhr von Gul‘dans Schädel der ihm viel Macht verleihen könnte. Als er diesen gefunden hatte, verwandelte sich Illidan vollends in einen Dämon, da er das Mal des Sargeras trug. Von seinem Bruder wurde er nun ins Exil verbannt. Der machthungrige Dämon verbündete sich mit Kil’jaeden um den Lichkönig zu töten. Dafür beschwor er die Naga mit ihrer Anführerin Lady Vashj. Doch er versagte und wurde von Malfurion und Maiev Schattensang, seiner Wächterin während der Gefangenschaft, gefunden. Da Illidan seinem Bruder half, Tyrande zu befreien, begnadigte er den Dämon. Illidan versprach sich zu bessern und floh vor Kil’jaeden in die Scherbenwelt – verfolgt von der rachsüchtigen Maiev, die ihn wieder einsperren wollte. Es folgt, was Spieler aus dem zweiten AddOn kennen.
Illidan betrachtet sich selbst nicht als Diener der brennenden Legion. Er war abwechselnd Verbündeter und Feind der Legion, wobei er sich Dämonenunüblich einiges seiner früheren Persönlichkeit bewahren konnte. Trotz dieser ehrenwerten Züge ist und bleibt er ein Dämon und somit böse. Der innere Konflikt macht ihn darüber hinaus zu einem sehr gefährlichen und unberechenbaren Gegner. Wenn dieser auf die Legion losgelassen wird, könnte er durchaus das prophezeite Kind von Licht und Schatten sein. Allerdings könnte er genauso gut der Vernichter Azeroths werden. Oh, wird das Thema des nächsten AddOns? Ich bin gespannt was noch auf mich zukommt bei meinen Reisen durch Azeroths und den kommenden Patches. (E.C.)
Screens: E.C.