Prozessorhersteller Intel und die ESL haben Ende Februar mit der Intel Extreme Masters (IEM) das weltgrößte eSport-Event aller Zeiten in Katowice (Polen) veranstaltet und konnten ein enormes Wachstum der Zuschauerzahlen verzeichnen. Hinzu kam die Intel Expo am darauffolgenden Wochenende (4. und 5. März) mit weiteren Highlights wie dem Western Clash Turnier von Blizzard (Heroes of the Storm), welche zu Gast bei der ESL waren.
Auf der Hauptbühne wurde „Counter-Strike: Global Offensive” (CS:GO), „League of Legends” (LoL) und „StarCraft II” (SC2) um ein Preisgeld von insgesamt 650.000 US-Dollar gespielt. 173.000 Zuschauer waren live vor Ort, um sich das Spektakel anzusehen. Hinzu kamen mehr als 46 Millionen Fans, die das Event online verfolgten. Das entspricht einem Wachstum von 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und ist somit die am meisten übertragene Veranstaltung in der Geschichte der ESL. Zudem wurde das Finale von LoL im Free-TV von Sport1 übertragen.
In Kooperation mit SLIVER.tv und WonderWorld VR wurde es Besitzern einer Virtual Reality Brille ermöglicht, in einen 360° VR Raum einzutauchen. Außer einem Blick auf das Spielgeschehen in Egoperspektive gab es hier auch Replays, Statistiken und Ergebnisse in Echtzeit zu sehen.
Nun mal mit meinen eigenen, unzensierten Worten…
Ja verdammt nochmal, 46 Millionen Zuschauer und Sport1 überträgt nur das Finale eines einzelnen Spiels? Wie lange dauert es noch, bis da mehr geht? An Werbeträgern sollte es hierbei doch nicht fehlen, oder?
Natürlich weiß ich, dass es bei den Zahlen um globale „Einschaltquoten” geht und man den eSport nicht mit der Fußball-WM oder dem Super Bowl vergleichen kann. Immerhin handelt es sich um eine Randsportart, auch wenn der Olympiabund diese in Deutschland nicht als Sportart anerkennt - aber das hatten wir in einem anderen Bericht.
Einen Vergleich möchte ich dennoch erwähnen. Die Australien Open Anfang 2017: Weltweit wurde der letzte Aufschlag von Federer (der zum Sieg führte) auf Eurosport (Discovery-Gruppe) von 11,6 Millionen Zuschauern gesehen. Im Durchschnitt folgten dem Spiel 7,2 Millionen. Beim Tennis war das ein Zuschauerrekord. Aber eben nur mal einer nebenbei. Ähnliche Einschaltquoten erreichte der Sender letzmalig im Jahr 2008. Die ESL dagegen bricht von Jahr zu Jahr und von Event zu Event einen Rekord nach dem anderen. Woran also liegt es, dass eSportbegeisterte nicht im normalen TV bedient werden? Eine mögliche Antwort darauf kenne ich. Allerdings möchte ich dieses Thema nicht wieder aufwärmen. Bei manchen Personen, vor allem denen im Parlament, dauert es halt extrem lange, bis es „klick” macht. An dieser Stelle einen schönen Gruß an unseren Polemiker! Der ESL und allen anderen eSport-Veranstaltern möchte ich sagen: Bleibt dran - Es dauert nicht mehr lange bis es „Klick” macht! (E.C.)
Foto: Patrick Strack/ESL