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Need for Speed Payback

Was ich bis zum Release gesehen habe, hat mir ziemlich gut gefallen. Aber kann Electronic Arts meine Hoffnungen mit dem neuen NFS befriedigen?
Ich lese über das Spiel ständig etwas von Parallelen zum Film Fast & Furious. Aber abgesehen davon, dass man nicht mehr alleine die Karriere bestreitet, sondern als Crew, sehe ich keine Parallelen dazu. Klar, Autos aufmotzen und gut aussehen lassen ist wie in den Kinofilmen. Das ist aber auch nichts Neues für ein Need for Speed. Ich weiß zumindest nicht, in welchem F&F Teil es um ein Renn-Kartell geht, welches mit manipulierten Straßenrennen den großen Reibach macht. Denn genau davon handelt die Story in NFS:Payback. Unsere Gruppe wird von dem Crew-Mitglied Navarro hintergangen und nun soll Rache geübt werden. Ganz im Stil von Need for Speed mit einem Rennen nach dem anderen. Denn Navarro gehört zu den ganz großen dieses Kartells. Und „Das Haus” hat noch viel mehr Dreck am Stecken wie sich später herausstellt.

Doch um der Story zu folgen, muss ich jedes Rennen fahren und gewinnen. Es stehen zwar mehrere Renn-Modi zur Auswahl, aber irgendwann muss ich diese Drift-Meisterschaft gewinnen, um weiterzukommen. Schlecht gelöst, denn ich persönlich mag diese neuen (Tokyo)-Drifts überhaupt nicht. Bissabdrücke in der Tastatur sind da schon vorprogrammiert.
Allerdings sind Drag-Races wieder mit von der Partie. Überhaupt sind die Events sehr unterhaltsam und variantenreich. Inszenierte Story-Missionen sind aber das Highlight des Spiels. Zum Beispiel einem LKW hinterherzujagen, der nur Trümmer und Schrott hinterlässt – genial gemacht.
Neben den genannten Drift- und Drag-Rennen gibt es noch die normalen Straßenrennen oder man wirbelt mächtig Staub Offroad in der Wüste auf. Nicht zu vergessen die Verfolgungsjagden mit den Gesetzeshütern. Hier kommen wundervolle Szenen zustande, wenn ich einen Streifenwagen an die Seite dränge und er mit einem Hindernis kollidiert. Aber wehe, ich knalle selbst durch einen Fahrfehler irgendwo dagegen während eines Events. Schwarzer Bildschirm (kurz) und ein Rücksetzen auf die Straße. Bei den Vorgängern gab es ein Zurücksetzen des Boliden nur bei einem Totalausfall.

Bei meinem Bericht zum Vorgänger muss Entwickler Ghost Games mitgelesen haben. Es gibt einen Tag/Nachtwechsel und es sieht fantastisch aus in der Stadt. Dafür ist die Wüstengegend recht dröge, aber wie soll man eine Wüste aufmotzen? Eine verlassene Area53 vielleicht? Mein Auto jedenfalls kann ich aufmotzen. Dazu muss ich Karten sammeln und auf Glück hoffen. OMG nicht schon wieder. Warum kann ich den neuen Turbolader nicht einfach mit der InGame-Währung kaufen? Weil man dann die Karten nicht für Echtgeld anbieten kann. OK, ich muss dazu sagen, dass man nicht wirklich die Kreditkarte zücken muss. Wer jedoch viele Autos benutzt und diese von Grund auf hochzüchten möchte, kommt schnell auf die Idee, den einen oder anderen Euro auszugeben. Grinden mit einem Rennspiel ist auch nicht jedermanns Sache.

Man hätte aus Need for Speed: Payback sicher viel mehr rausholen können. Es ist ein reinrassiger Arcade-Racer, der seinen Vorgänger teilweise sogar übertrifft. Die inszenierten Missionen und spektakuläre Verfolgungsjagden könnten Payback zu einem Meilenstein der Serie machen. Wenn da nicht der kleinste Fehler vor dem Ziel so hart bestraft wird, weil man ja zwingend Erster werden muss. Sehr frustrierend für Anfänger oder Spieler, die einen bestimmten Rennmodus nicht mögen. Und die Sache mit dem Sammelkarten-Grinding? Wer weiß, vielleicht wird es ein neuer Trend?

Tag/Nachtwechsel,
gutes Fahrverhalten (Arcade),
abwechslungsreich,
inszenierte Story-Missionen

Renn- und Siegzwang für Story,
Loot-Grind statt Tuning-Spaß,
überschaubarer Fuhrpark,
fehlende Cockpitperspektive