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Star Wars: Battlefront 2

Der neue Star Wars Ableger von Electronic Arts ist endlich erhältlich. Diesmal sogar mit einer Singleplayer-Kampagne, welche sich viele Spieler gewünscht hatten. Wobei ich mich dabei immer frage, warum das so ist. Battlefront ist wie Battlefield ein Multiplayer-Shooter und deren Kampagnen waren nie sonderlich berauschend. Aber es geht ja hier um Star Wars und nicht um ein 08/15 Kriegsgeballer mit namenlosen Helden. Daraus kann man sehr viel machen.
Wir beginnen die Kampagne als „Iden Versio”, Anführerin des Inferno-Squads der imperialen Streitkräfte. Hui, wir spielen ausnahmsweise mal nicht auf der guten Seite. Sie ist Gefangene auf einem Rebellenschiff und ich steuere ihren Droiden, um sie zu befreien. Währenddessen lerne ich nützliche Fähigkeiten des kleinen mechanischen Freundes kennen. Gegner aus der Ferne markieren oder schocken und das Hacken von Elektronik. Diese Eigenschaften hat der Spieler immer dabei, da der Droide wie ein Rucksack Iden´s ständiger Begleiter ist. Nach ihrer Befreiung muss ich auf Endor einige Rebellen eliminieren sowie bei der Zerstörung des zweiten Todessterns zusehen. Nun weiß ich, in welchem Zeitraum die Geschichte spielt.
Leider ist die Singleplayer-Kampagne dann aber auch nicht mehr wie ein nettes Beiwerk zum Multiplayer. Sie ist zwar hervorragend inszeniert und bietet eine großartige Atmos­phäre, jedoch ist die Story teilweise undurchsichtig und bei vielem denke ich mir, es wurde nur eingebaut, um einen Helden wie Luke zu spielen, während man oft den Zugang zur Protagonistin verliert. Mit nur etwa fünf Stunden Spielzeit habe ich schon genug darüber geschrieben.
Solisten können sich zudem im Arcade-Modus vergnügen. Dieser ersetzt den Missionen-Modus des ersten Teils und bietet verschiedene Szenarien. Der Spieler kann mit Bots zusammen kämpfen oder übernimmt einen Helden und besiegt im Zeitspiel so viele Gegner wie möglich. Eigene Szenarien zu basteln ist auch möglich. Leider fehlt der PC-Version die Möglichkeit, diese auch im Koop zu meistern.
Nun möchte ich aber zum Herzstück kommen: dem Multiplayer. Und der sieht fantastisch aus! Die Frostbyte-Engine bringt den Spielern ein hervorragendes Star Wars-Universum. Im Gegensatz zum Vorgänger gibt es weniger Spielmodi. Darunter das Beste aus dem ersten Teil: „Gefecht” (Team Deathmatch), „Galaktischer Angriff” (vormals Walker Angriff) und „Helden gegen Schurken” plus die neuen Raumschlachtmodi „Sternenjäger-Angriff” und „Angriff”. In ersterem fliegt man zielorientiert – also einen galaktischen Angriff im All. Bei „Angriff” hat man mit acht gegen acht ein kleineres Kampfgebiet, in dem eine kleine Aufgabe bewältigt werden muss, wodurch es durchaus mal taktisch wird. Nebenbei: Das ist Star Wars-Feeling pur! Viel Spaß hatte ich mit dem „Helden gegen Schurken”-Modus. In Battlefront 2 spielt nämlich jeder einen (von 16) Superhelden. Damit entsteht ein sehr spaßiges Gefecht mit acht Spielern. Jeweils vier der dunklen gegen vier der hellen Seite der Macht.
Was ich beim Vorgänger bemängelt habe war die niedrige Anzahl der Karten. Diese hat sich deutlich erhöht. Durch alle drei Star-Wars-Epochen wird auf elf Planeten gespielt, wobei je nach Modi, verschiede Karten zum Einsatz kommen können. Von engen Straßenkämpfen bis zum weitläufigen Wald ist alles dabei. Und alles ist viel lebendiger, wodurch mehr Star Wars-Feeling aufkommt. Zwar fliehen Zivilisten bei Matchbeginn (wer würde hier nicht das Weite suchen), aber umherlaufende Tiere und Droiden zum Beispiel, begegnen uns auf der ganzen Map.
Neu ist die Auswahl einer Kampfklasse wie bei Battlefield. Ich kann als Angreifer, Spezialist, Offizier oder Schwerer Truppler in das Gefecht ziehen. Dementsprechend fällt meine Bewaffnung aus. Weitere Waffen werden über Erfolge freigeschaltet und eine individuelle Anpassung erfolgt über die bekannten Starcards mit etwas komplexerem System. Darin enthalten sind Ingamewährung, Herstellungsteile und Lootboxen. (Wann hört dieser Lootbox-Wahnsinn denn endlich auf?)
Electronic Arts hat nach heftiger Spielerkritik sämtliche Mikrotransaktionen für echte Euros erst mal deaktiviert. Mit diesen konnten sich Spieler einen Vorteil „erkaufen”. Kann ich nun darauf hoffen, dass EA eine Vorreiterrolle einnimmt und diesen grässlichen Lootbox-Hype eliminiert? Aktuell ist noch nicht bekannt, wie die finalen Änderungen aussehen werden. Aus diesem Grund gibt es auch keine Wertung von mir. Aber so viel sei gesagt: Ohne dieses Microtransaktionsgedöns verdient Battlefront 2 eine hohe Wertung im 90er Bereich. Ein geniales Star Wars-Feeling mit Spitzengrafik und einem Sound, der über jeden Zweifel erhaben ist. Und dies sogar teilweise mit Original Synchronsprechern. Aber ob mit oder ohne Lootboxen ist das Spiel für Fans ein absolutes MUSS!

Wunderschöne Grafik,
tolle Atmosphäre,
gigantische Weltraumschlachten,
perfektes Star Wars-Feeling,
mehr Maps als im Vorgänger

Zu kurze Singleplayerkampagne,
neue Spieler müssen erst besseres Equipment freispielen,
Microtransaktionen?