Hallo Freunde der gepflegten Unterhaltung vor dem Computer oder der Konsole. Ich habe für euch den DLC von Prey (Bethesda/Zenimax) angespielt und bin begeistert. Ich hatte eigentlich erwartet, dass die Entwickler (Arkane Studios) den Spieler in ein neues Terrain setzen und man wieder der Held sein muss, der die außerirdische Bedrohung eliminiert. Mit einer gut gemachten Story, vielen Überraschungsmomenten sowie neuen Fähigkeiten und Waffen.
Nichts da Freunde – Mooncrash ist weit weg davon. Die Geschichte ist sehr trocken. Ihr müsst per Simulation die Erinnerungen von fünf unterschiedlichen Crewmitgliedern durchspielen, die einer Mondbasis entkommen müssen. Das Ganze im Auftrag des Konkurrenten von TranStar Industries, der wissen möchte, was auf dem Mond passiert ist. Erst dann darf der Protagonist, der in einer Kapsel um den Mond schwebt, seine Familie wiedersehen. Aber Arkane Studios gelten nicht umsonst als eines der kreativsten Spieleschmieden und die Storyline ist kein Hauptmerkmal von Mooncrash.
Das Spiel entpuppt sich als völlig neues Spielkonzept mit den Mechaniken des Hauptspiels und ist eine Mischung aus Rogue-like und Metroidvania. Wer stirbt, fängt die Simulation mit einem anderen Charakter von vorne an, bis keiner mehr übrig ist – Zwischenspeichern Ade. Und glaubt mir, es wird einige Resets der Simulation geben bis ihr alle fünf Charaktere freigeschaltet habt, denn mit jedem wird es schwerer. Aber nun kommt der Clou. Nachdem der erste mit einer Raumkapsel geflüchtet ist und der zweite nun flüchten möchte, bemerkt ihr, es ist dasselbe Szenario. Aber die zuvor eliminierten Typhoons sind immer noch Matsch und die herumliegenden Waffen fehlen. Und da die Rettungskapsel folglich auch nicht mehr an Ort und Stelle ist, muss sich der freigeschaltete Charakter einen anderen Fluchtweg suchen. Dabei führt der Weg in neue Bereiche und ihr bekommt mehr Waffen und Fähigkeiten. Jeder der fünf Charaktere hat andere Fähigkeiten. Ihr könnt euch also nicht wie im Hauptspiel mit allem versorgen, sondern habt nur bestimmte Talente zur Verfügung und da alles nur eine Simulation ist, steht auch jeder (schon geflüchtete und somit freigeschaltete) Charakter erneut zur Verfügung.
Kleines Beispiel? Aber sicher: Nach etlichen Simulationen habt ihr einen technisch versierten, jedoch schwachen Charakter sowie einen Muskelprotz. Dieser stemmt schwere Container beiseite und macht einen Weg frei. In der nächsten Simulation ist der Weg für den Techniker immer noch offen, um dahinter ein Geschütz aufzubauen. Dieses MG-Nest dient in einer dritten Simulation dem nächsten Flüchtling.
Während all dieser Simulationsneustarts sammelt ihr für getötete Gegner und erledigte optionale Ziele so genannte Sim Punkte. Damit könnt ihr euch Waffen und Fertigkeiten für die fünf Charaktere kaufen um es in der nächsten Runde einfacher zu haben. Neuromods und Blaupausen bleiben euch trotz Neustart erhalten – Aber Moment… Punkte? Kaufsystem? Roter Alarm!
Nein Freunde, alles im grünen Bereich. Es gibt KEINE Mikrotransaktionen und euer Geldbeutel ist völlig sicher.
Doch Vorsicht! Die gesamte Simulation wird im Laufe der Zeit beschädigt. Ist der Balken voll, gibt es einen kompletten Reset.
Meine Meinung zum ersten Prey AddOn:
Mooncrash ist ein kreativer DLC, an dem sich andere Publisher eine ganz dicke Scheibe abschneiden können und für den Preis von etwa 20 Euronen (Hauptspiel erforderlich) ein wahres Schnäppchen. Ich habe mit 15 Spielstunden das AddOn noch nicht durch und der Frustfaktor steigt trotz Wiederholungen nicht in die Explosionshöhe.
Ach ja, da war noch was. Für alle Besitzer des DLCs gibt es im Sommer ein Multiplayer-Update mit dem hübschen Namen: Typhon Hunter. Auch mit VR-Equipment spielbar. E.C.