Seit heute ist das Spiel im Early Access (Alphaphase) bei Steam verfügbar. Ob es sich lohnt erfahrt ihr bei uns. Ehemalige Mitarbeiter von Blizzard und Riot (World of Warcraft und League of Legends) haben das Entwickler Studio Frostkeep gegründet und basteln an dem Spiel Rend. Ein Open-World MMO Survival mit RPG Mechaniken im Stil eines MOBA und Sandbox-Elementen.
An mir sind die Survivalgames wie Ark und Fortnite völlig vorbeigegangen. Sie sind irgendwie nicht so ganz mein Genre. Aber das Fantasy Setting von Rend und den frischen Wind mit dem Basisaufbau wollte ich mir nicht entgehen lassen und wurde nicht enttäuscht.
Es gibt drei Fraktionen die sich im Krieg befinden. Auf den Servern können sich maximal 60 Krieger (20 je Fraktion) tummeln. Innerhalb der Fraktion sollten die Spieler versuchen zusammenzuarbeiten um die eigene Basis aufzubauen und zu stärken. In der Mitte steht ein Stein der Götter, welcher mit Seelen gefüllt werden muss. Wer zuerst 100.000 gesammelt hat, gewinnt das Spiel. Allerdings umgibt ein Schutzschild die Basis und feindliche Fraktionen können zu bestimmten Zeiten (Reckoning) diese Seelen stehlen. Eine Runde kann sich schon mal über einen Monat hinziehen bis die Server resettet werden und ein neues Spiel beginnt. Private Server können angemietet werden mit reichlich Einstellungsmöglichkeiten, die das Spielgefühl völlig verändern, wie zum Beispiel erhöhte Erfahrung für schnelle Spiele oder rein PvP lastige Runden ohne Basisbau, ähnlich der gängigen Survivalgames.
Aber etwas ausführlicher. Ich beginne nicht in der Basis, sondern mitten im Gelände zwischen einigen Runensteinen, die Auskünfte bereithalten. Sofort fange ich an, Pflanzen und kleinere Hölzer zu sammeln, um mir Stoff für die ersten Kleidungstücke zu „craften” und einen einfachen Bogen zur Jagd für handfestere Nahrung als pflückbare Melonen. So werden die ersten Skill- und Erfahrungspunkte sowie weitere Herstellungsrezepte gesammelt. Dabei fällt mir schon auf, dass das Skill- und Craftingsystem sehr umfangreich ist und man sich wohl lieber auf etwas Bestimmtes spezialisieren sollte. Für die Fraktion ist es vielleicht besser, sich auf eine Waffenart oder das farmen von Baustoff für die Basis zu konzentrieren.
Ich habe kurz vor dem Release mit einer Gruppe zusammengespielt, die wundervoll harmonierte. Unsere Basis hatte, morgens angefangen, bis zum Abend eine stattliche Mauer, die nötigsten Herstellungsgeräte wie Schmelzofen und Steinhaumaschine sowie Mitspieler, die Bögen mit ansehnlicher DPS (zwischen 20 und 30 – nur für den späteren Vergleich) sowie bessere Kleidung für alle herstellten. Jemand anderes sorgte für genügend Nahrung im Ofen und wenn eine Ressource knapp wurde, halfen alle mit, diese zu farmen.
Abgesehen von den Scharmützeln mit den Kreaturen in der Umgebung gibt es noch keine PvP-Kämpfe. Das liegt wohl auch daran, das die gegnerischen Basen nicht gleich um die Ecke stehen und ein Vormarsch durch die virtuelle – und weiter außerhalb der Basis stärkere – Fauna sich anfangs als schwierig erweist. Doch bereits am nächsten Morgen in der realen Welt waren die Mitstreiter in Rend so gut ausgerüstet, das 140 DPS kein Problem mehr sind. Allerdings steht ja noch ein Highlight aus: das Reckoning! Dieses Event, bei dem die eigene Basis angegriffen wird, ist eines der Höhepunkte im Spiel. Darauf haben die Spieler hingearbeitet: Die Verteidigung der eigenen Basis mit Endzeitatmosphäre. Der Himmel wird Blutrot, Blitze durchzucken die Szenerie und die Kreaturen der Nacht rücken unaufhaltsam vor. Die Spieler verteilen sich auf den Mauern und schleudern einen Pfeil nach dem anderen um die Brut abzuwehren. Ist dies geschehen, kann man sich sammeln und gegen die feindlichen Basen ziehen und/oder die eigene im PvP verteidigen, damit die beiden feindlichen Fraktionen nicht unsere Seelen klauen.
Rend macht mir einen Heidenspaß. Ich kann es in der Gruppe gemeinsam spielen oder auch ein wenig für mich alleine, wobei man das gemeinsame Ziel nicht aus den Augen verlieren darf. Die Idee ist grandios und Frostkkep arbeitet merklich hart an dem Spiel. Etwa sechs bis zwölf Monate wollen die Entwickler den Titel in der Early-Access-Phase halten vor einem Release der finalen Version. Wenn das klappt – Hut ab. So soll Early Access funktionieren und was man schon spielen kann, macht Lust auf mehr. Rend ist ab heute für knapp 30 Euro bei Steam erhältlich. hg