Die Spielreihe hatte ihre Höhen und Tiefen und mit dem neuen Ableger kann man nun zumindest eines sicher sagen: Ubisofts Rainbow Six: Siege braucht sich nicht zu verstecken. Fans der älteren Teile werden es lieben und Shooterfreunde sollten diesem Titel unbedingt Beachtung schenken.
Rainbow Six Siege wirkt wie ein modernes Counterstrike mit viel mehr taktischen Möglichkeiten und anderen echt coolen Zusatzfeatures. Das fängt schon bei der Auswahl des Charakters an. Die Rainbow-Einheit setzt sich aus verschiedenen Spezialisten der ganzen Welt zusammen. So haben wir einen Scharfschützen, einen Experten für Drohnen, die vielseitig benutzt werden können - zur Erkundung oder z.B. zum Entschärfen von feindlichen Fallen. Hinzu kommt ein Sprengmeister, der genug Ladungen dabei hat, um einige Barrikaden einzureißen für mehr Freiraum, der dem Team zugute kommt. Ein Schildträger, der sein Team vor Feindbeschuss schützt, rundet das Team ab.
Doch nicht nur die Rainbows sind vielfältig und gut gewappnet. Die Terroristen haben auch ihre Spezialisten. Einen typischen Medic, um verletzten Spielern beizustehen, einen Chemiker, der mit Giftgasgranaten um sich wirft, oder wie wäre es mit einem Herzschlag-Sensor, um Angreifer in der Nähe zu entdecken? Wie von vielen Spielen mittlerweile gewohnt, spielt man mit der Zeit einige Extras frei. Die Vielfalt ist großartig, und auch wenn jeder Charakter in jede Situation passt, so sollte man doch darauf achten, dass das Team immer viele Bereiche abdeckt. Auf der Map selbst gibt es niemals die gleiche Lösung mehrmals, jedes Spiel ist anders. Die eine Gruppe spielt auf engem Raum, platziert ihre Fallen eng und mit Bedacht um das Objektiv herum. Die andere sperrt großräumig ab und teilt sich auf. Für jede Karte gibt es viele verschiedene Ansätze, die funktionieren können. Selbst Hardcorespieler werden immer wieder etwas Neues herausfinden. Nutzen wir das Seil und greifen geschlosssen von oben an? Stürmen zwei Mitglieder nach dem Einsatz von Sprengladungen und Blendgranaten die Tür, während das restliche Team das nächstgelegene Fenster stürmt oder wird der Angriff über den Keller erfolgen? So wünschen wir uns einen Shooter.
Grafisch kann sich Siege absolut sehen lassen. Vor allem wenn es rund geht. Türen springen auf, das Holz der Barrikaden splittert durch den Raum, eine Kugelsalve schlägt durch das Fenster und ein Spieler kommt per Seil von oben reingekracht und zerlegt mit seinem Maschinengewehr den Rest des Zimmers. Die Terroristen sind erledigt und es fühlt sich wie ein Hollywoodblockbuster an. Nach jeder Auseinandersetzung sieht man dies der Karte auch weiter an. Löcher in Wänden sowie verbliebene Blutspritzer – und nein – nicht übertrieben eklig, sondern atmosphärisch passend.
Das Waffenverhalten sowie die Hitboxen und auch der Schaden sind recht realistisch gehalten. Eben Rainbow Six-typisch. Langsames und bedachtes Spielen ist fast immer der richtige Schlüssel. Hin und wieder haben allerdings auch Blitzangriffe funktioniert. Gerade bei der Geiselrettung ist Schnelligkeit und Präzision das A und O der Taktik.
Die Spielmodi sind überschaubar. Zur Geiselrettung gesellen sich noch Bombenentschärfung und Domination.
Rainbow Six Siege setzt voll auf den Multiplayer. Wir haben ein paar Tutorial Missionen, die uns aber lediglich mit dem Spiel vetraut machen und uns beibringen, welche Aufgaben die verschiedenen Spezialisten abdecken, welche Missionsziele es gibt usw. Eine Kamapgne ist nicht vorhanden. (D.W.)
Tiefes, taktisches System,
große Spezialistenvielfalt,
extremer Wiederspielwert einer Karte,
tausend verschiedene Lösungen möglich,
viele Waffen und Gadgets
Keine Kampagne,
Spielerstellung hin und wieder etwas verbuggt,
zäher Charakterprogress für Zusätze
Erhältlich für PC - PS4 - XBox One / FSK: Ab 18 Jahren