Wenn Vordt vom Nordwindtal, ein übergroßer Wachhund mit einem Faible fürs Erfrieren darniederliegt und seine Seelen geopfert hat, öffnet sich endlich das große Tor und der Blick der Spieler richtet sich in die weite Ferne, die so viele Abenteuer verspricht. Dann entfaltet Dark Souls 3 erstmals seine grafische Magie, die vor allem Neueinsteiger begeistern dürfte. Souls-Veteranen verspüren unterdessen ein warmherziges Willkommen zurück. Emotionen, die auch das zuvor absolvierte kleine Gebiet mit den Turmzinnen, einem feuerspeienden Drachen und miteinander verschachtelten Abschnitten wecken konnte. Hier steckt viel Rückbesinnung auf erfolgreiche Serienaspekte drin. Ob zu viel für die zahlreichen Fans der Souls-Reihe, werden wir im finalen Test erörtern. Neulinge jedoch dürften schon von Beginn an jubeln.
Bevor uns jedoch Entwickler From Software und Publisher Bandai Namco auf die Jagd nach fünf Aschefürsten schicken, wird der eigene Charakter gestaltet. Hier gibt es eine Auswahl fertiger Gesichter, die aus unterschiedlichen Regionen stammen sowie natürlich die freie Entfaltungsmöglichkeit. Anschließend stehen verschiedene Klassen zur Auswahl, die gewisse Attribute aufweisen. Wie bisher darf aber anschließend nach Lust und Laune gelevelt werden. Letztendlich schicken wir unseren abgehalfterten Assassinen ins Abenteuer, der fortan als Unentfachter um sein Leben kämpft. Im Vergleich zu Bloodborne steht nun wieder die Deckung im Vordergrund, auch wenn die Kämpfe dynamischer vonstatten gehen als bei den vorhergehenden Souls-Spielen. Zu Beginn verlockt es zwar noch vergeblich dazu, nachzusetzen, um verlorene Lebensenergie zurückzugewinnen, doch nach kurzer Zeit sind wir wieder im Souls-Modus und nutzen vermehrt die unterschiedlichen Schilder. Allerdings kann der Recke neuerdings besser wegrollen und den Treffern der Gegner ausweichen. Bogen und Ambrust haben unterdessen an Bedeutung eingebüßt, da nur noch maximal 99 Geschosse mitgetragen werden können. Für den Drachen auf der Mauer von Lothric reicht es bei entsprechender Positionierung aber noch allemal. Zumindest lässt sich die Riesenechse vertreiben. Auch die Gegner wissen bereits früh zu begeistern und dürften vor allem Neueinsteiger fordern. Neu sind zusätzliche Mutationen bei einzelnen Gegnern, die neue Taktiken erfordern. Auch wenn hier immer die gleichen Gegner an einem bestimmten Ort sich dieser Maßnahme bedienen, sorgen sie für zusätzlichen Reiz. Auch nutzten die Gegner vermehrt ihre Anzahl, um in Massen über die Mauer zu klettern und den ahnungslosen Helden anzugreifen und unter Beschuss zu nehmen.
Auch dieses Mal müssen wir uns die Geschichte selbst erarbeiten. Selbst als Souls-Veteranen hat das immer noch seinen speziellen Reiz und macht unfassbar viel Laune. Natürlich ist es gut, wenn eine Geschichte einmal endet und eine neue begonnen werden kann. Bis dahin haben wir aber so richtig Lust auf den dritten und wohl auch letzten Akt der Dark Souls-Reihe. (B.D.&E.C.)