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Doom

Eines gleich vorweg: Bethesda und id-software haben eine solide Arbeit geleistet und konnten den Klassiker aus den 90ern erfolgreich in die heutige Zeit übertragen und verdammt gut aussehen lassen.
Doom-Veteranen wissen, worum es geht. Die Menschheit ist auf dem Mars angekommen und fummelt dort an der Hölle rum, um aus ihr Energie zu beziehen. Natürlich läuft da etwas schief und die Dämonen halten ein Schlachtfest ab. Wer darf das ausbaden? Richtig: Wir sollen das wieder richten. Dementsprechend übel gelaunt reagiert unser Alter Ego auf gut gemeinte Ratschläge und reißt kurzerhand ein Kommunikationspanel aus der Verankerung oder zerstört Filterstationen anstatt sie zu deaktivieren.
Die Story selbst ist sehr flach gehalten, obwohl genügend Potenzial vorhanden ist. Gespielt wird der Singleplayer im Arenaprinzip. Wir betreten eine Zone und hinter uns schließen sich die Tore bis alle Dämonen erledigt sind. Wer jetzt denkt, er könne die Gegner aus einer Deckung heraus einfach erledigen, hat weit gefehlt. Die Masse und Geschwindigkeit der verschiedenen Dämonentypen zwingen uns, wie ein Eichhörnchen auf Droge durch die Gegend zu hüpfen um den Gegnern auszuweichen. Aber genau das macht den Reiz des Spiels aus. Während im Verlauf des Singleplayers immer gefährlichere Höllenmonster auftauchen, bekommen wir analog dazu auch bessere Wummen um ihnen den Garaus zu machen. Neben den Gefechten können wir allerlei versteckte Gegenstände finden, um unsere Fähigkeiten zu verbessern. Darunter auch Minilevel oder Zugänge zu alten Maps des ersten und zweiten Teils von Doom.
Nachdem wir den Singleplayer - in circa 20 Stunden - einmal durchgespielt haben, werden zwei weitere Schwierigkeitsstufen freigeschaltet. Alptraum und Ultra-Alptraum, der nur für Hardcorezocker geeignet ist. Wer dort stirbt, fängt ohne Speicherpunkt von vorne an.

Den Multiplayer haben wir in unserem Betatest schon beschrieben. In der finalen Version kommen sieben weitere Karten sowie vier Spielmodi hinzu. Gefreut haben wir uns über den Modus „Freeze-Tag” den wir schon als Mod für das alte Medal of Honor: Allied Assault gespielt haben. Gegner werden eingefroren und können von Teammitgliedern aufgetaut werden. Welches Team komplett eingefroren ist, hat verloren. Schade, dass ein klassisches Deathmatch komplett fehlt. Auf jeden Fall hat Bethesda auf die Community gehört und an der Waffenbalance nochmals geschraubt. Scharfschütze und Schrotgewehr sind nicht mehr das Nonplusultra. Einzig das Sturmgewehr könnte noch etwas mehr Schaden gebrauchen. Der Multiplayer ist eine gute Ergänzung zu einer hervorragenden Kampagne.

Ein weiteres Highlight ist Snap-Map, ein Karteneditor um eigene Maps zu erstellen und diese mit der Community zu teilen. Auch wenn wir von der Erstellung eigener Karten keine Ahnung haben, kommen wir mit Snap-Map ganz gut zurecht. Es gibt eine breit angelegte Auswahl an Räumen, die miteinander verknüpft werden können. Lichtstimmungen können verändert werden, bedienbare Elemente sowie allerlei Gegenstände und Gegner sind platzierbar. Diverse Schalter und Auslöser spulen verschiedene Ereignisse ab um die unterschiedlichsten Ergebnisse zur Folge zu haben. Ein ausführliches Tutorial und vorgefertigte Puzzleteile erleichtern den Umgang mit Snap-Map. Durch dieses Potenzial und der einsteigerfreundlichen Bedienung sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Einzige Einschränkung: Außenareale wie in der Kampagne werden nicht unterstützt und man ist auf die vorgegebenen Gegenstände und Texturen beschränkt.

Doom setzt mehr auf Action als auf Horroratmosphäre, von den Splattereffekten mal abgesehen, die einfach zu einem Doom gehören. Aber das rasante Tempo des Shooters macht verdammt viel Spaß und man kann sagen: Spaß geht vor tiefgründiger Story. Der Multiplayer und Snap-Map machen daraus ein lohnenswertes Gesamtpaket mit sehr vielen Stunden freudiger Shooteraction.   (E.C.&B.D.)

Gute Grafik und Animationen
fetziger Soundtrack
unkomplizierter Spieleinstieg
witzige Details zum Vorgänger
einfach zu bedienender Karteneditor
gute Synchronisation
schickes Leveldesign
ordentliche Spielzeit der Kampagne

Fehlende Gänsehautatmosphäre
wenig Story
fehlender Deathmatch Modus