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Grip - Fun Racer mit Geschwindigkeitsrausch Garantie

Die Comic Fun Racer a la Mario Kart und das futuristische Wipe­out haben Zuwachs bekommen. Allerdings fühlt sich Grip vom Setting mehr wie ein Mad Max an und vor allem wie ein inoffizieller Nachfolger von dem fast zehn Jahre alten Rollcage. Die Boliden mit den überdimensionalen Reifen können nämlich auch an Wänden entlang sowie in Röhren über Kopf an den Decken fahren. Das bringt ein unheimlich großes Geschwindigkeitsgefühl mit sich, wenn ich spiralförmig durch die Tunnel rase, anstatt an irgendwelchen Außenbanden hängenzubleiben. Hinzu kommen die Gadgets die auf der Strecke aufgesammelt werden, um gegnerische Fahrer aus dem Konzept zu bringen. Mit Raketen oder Gatlinggewehr wird aber nicht nur auf Fahrzeuge geballert. Geschickt platzierte Schüsse bringen auch mal Teile der Umgebung zum Einsturz, um Hindernisse für die Verfolger zu hinterlassen. Schützen kann man sich mit Schilden und natürlich dürfen Booster auch nicht fehlen.

Ein großer Spaßbringer sind die größtenteils ausladenden Strecken. Stellenweise sind Abschnitte so breit, das es sich wie eine Rallye Dakar in der Wüste anfühlt. Außerdem lohnt es sich auch mal, die Pisten in aller Ruhe anzuschauen. Dort gibt es etliche Alternative Wege die über Rampen erreicht werden können – ein geniales Streckendesign! Insgesamt gibt es 22 Strecken, verteilt auf vier Planeten mit entsprechender Grundoptik.

Die Kampagne ist nichts besonderes. Keine Story oder ähnliches. Spieler absolvieren drei Turniere am Stück gegen die KI und sammeln Erfahrungspunkte. Mit steigendem Level können weitere Fahrzeuge sowie optischer Schnickschnack, wie Reifen und Aufkleber, freigeschaltet werden. Zum Glück muss man die Turniere nicht gewinnen, um weiterzukommen – abgesehen von dem abschließenden Duell eines Abschnitts. Zudem kann man die Turniere jederzeit erneut starten, um seine Leistung zu verbessern. Für viele ein Graus, kommt dem Spieler der Gummibandeffekt zu Hilfe, wenn man mal einen schwerwiegenden Fahrfehler fabriziert hat. Aufholen ist hier immer noch möglich, sofern der Fehler nicht kurz vor dem Ziel passiert. Dann spürt man das Gummiband nämlich auch. So weit hinten ist der nächste Verfolger gar nicht, egal wie gut man die Strecke gemeistert hat.

Die verschiedenen Modi bieten einiges an Abwechslung. Es müssen nicht immer zerstörerische Waffen sein. So können Spieler beim Tempoteufel nur Boosts aufsammeln. Aber die Raketen schreien doch geradezu nach einem speziellen Zerstörungsevent. Entwickler Caged Element hat diesen Schrei gehört und spektakuläre Arenen gebaut. In diesen muss der Spieler möglichst viel Schaden bei seinen Gegnern anrichten - bis zu insgesamt zehn Boliden in einer Deathmatch-Arena. Diese sind so strukturiert, dass einem sicher auch mal jemand vor die Flinte fährt. Ob ähnlich einer Tiefgarage mit viel Beton oder freies Feld in einem Dschungeltal. Dieser Modus macht mir richtig Spaß.

15 Fahrzeuge gibt es in dem Spiel und sie unterscheiden sich merklich voneinander. Von einer mächtigen Karosserie, die einer MG-Salve standhält, aber schwer in der Spur zu halten ist bis hin zum leichten Flitzer mit hoher Beschleunigung.
Die Steuerung ist wie bei den meisten Racern dieser Art sehr simpel gehalten und geht recht flott von der Hand. Das Handling ist sehr direkt und man hat stets ein gutes Gefühl der Kontrolle über seinen fahrbaren Untersatz. Die Grafik überzeugt mit konstanten 60 FPS auch bei leistungsschwächeren Rechnern. Lokal kann man mit einem vierer Splitscreen spielen. Leider konnte ich aus Mangel an Spielern nicht Online antreten, wobei ich bei dem Schnellbeitritt das Gefühl hatte, dass die Suche auch nicht wirklich lang genug andauert. Mir wurde recht fix mitgeteilt, dass keine Spieler Online sind und wenn ich ein eigenes Szenario erstelle, wird Ruckzuck das Rennen gestartet ohne adä­quate Wartezeit um Mitstreiter joinen zu lassen. Da aber auch der Server-Browser stets gähnende Leere aufweist, scheint tatsächlich ein Mangel an Spielern zu bestehen was sehr Schade ist.

Der Fun-Racer macht eine Menge Spaß. Gerne wäre ich gegen reale Gegner angetreten.  hg